Mario-Max Erbprinz zu Schaumburg-Lippe-Nachod Interview

„Lord Helmchen“ war gestern, jetzt kommt Mario-Max Prinz zu Schaumburg-Lippe: Der Adelige wird Richard Lugners Manager in der Reality-Soap „Die Lugners“ ersetzen. Ein royales Gespräch über Image, Luxus und Richard Lugner.
Diese Meldung ging in den vergangenen Wochen durch die heimischen Medien: Mario-Max Prinz zu Schaumburg-Lippe wird Helmut Werner, Manager und Schwiergersohn in spe von Richard Lugner, bei der Erfolgs-Soap „Die Lugners“ ersetzen. Werner holte daraufhin zu einem Rundumschlag gegen ATV, die Familie Lugner und natürlich den Prinzen aus. Für ein Interview mit relevant war er allerdings nicht bereit.
Dafür freute sich Mario-Max Prinz zu Schaumburg-Lippe umso mehr, mit relevant-Journalist Manuel Simbürger in einem Café zu plaudern – über das Leben als Adeliger, sein öffentliches Image und natürlich die Lugners …

relevant: Du wirst an Stelle von Helmut Werner bei der nächsten Staffel von „Die Lugners“ dabei sein. Was dürfen wir uns erwarten?
Mario-Max Prinz zu Schaumburg-Lippe: Ich reise mit der Familie Lugner gemeinsam nach Ungarn. Ich bin schon sehr gespannt darauf.
Wie wirst du dich in die Serie einbringen?
Ich sehe mich definitiv als Friedensengel. Zwischen den Lugners gibt es ja immer wieder sehr turbulente und amüsante Missverständnisse. Die Rolle des Friedensrichters stelle ich mir deshalb sehr spannend vor.
Warum machst du bei der Serie mit?
Meine Motivation hinter dem Ganzen ist: der Welt den wahren Mario-Max Prinz zu Schaumburg-Lippe zu präsentieren! Die zahlreichen Boulevard-Geschichten zeigen ein völlig falsches Bild von mir. Aber natürlich freue ich mich auch, Richard Lugner, den ich ja schon seit längerem kenne, eine ganze Woche um mich zu haben. Ich möchte lernen, wie das „Gesamtwunder Lugner“ funktioniert.

„Richard Lugner ist Vorreiter von Didi Mateschitz!“
Ist Richard Lugner dein Vorbild?
Er imponiert mir. Das erste Mal habe ich ihn gesehen, als er in der Garage der Lugner City Autos eingewiesen hat – obwohl er der Chef und ein Star ist! Lugner ist ein Self-Made-Millionär, der die Ärmel hochkrempelt – und das in diesem Alter! Ich würde ihn sogar als Vorreiter von Didi Mateschitz bezeichnen. Es gibt keinen zweiten Richard Lugner in Österreich – das ist schon sehr cool!
Die Mehrheit der Österreicher sieht das anders …
Das Image der Lugners ist folgendes: Jeder zerreißt sich das Maul – aber jeder schaut hin! Schließlich hat die Lugner City Millionen an Kunden, die Serie beschert ATV Top-Quoten. Beinahe alle können jede Folge von „Die Lugners“ sekundengenau nacherzählen!
Deine persönliche Meinung zu deinem Vorgänger Helmut Werner?
Ich kenne Herrn Werner nicht persönlich. Ich fiel aus allen Wolken, als er plötzlich begann, Prinz zu Schaumburg-Lippe zu kommentieren. Er kennt mich nicht und es steht ihm nicht zu. Das nehme ich ihm sehr übel. Ich sage dazu nur so viel: Danke für die Werbung, Herr Werner!

„Adel verpflichtet zur Reality-Soap!“
Verbietet es die adelige Würde nicht, bei einer Reality-Soap mitzumachen?
Im Gegenteil: Adel verpflichtet, bei einer Reality-Soap mitzumachen! Ich möchte den Menschen zeigen, wie der Hochadel 2011 wirklich funktioniert und lebt.
Und zwar?
Wir sind nicht angestaubt und altmodisch, sondern sehr modern und unternehmerisch denkend. Vor allem aber: sehr bodenständig. Die Maxime des modernen Adels lautet: Ärmel hochkrempeln und arbeiten!
Welche Vorteile genießt man als Prinz?
Man wird gehört. Ich sage es, wenn mich etwas stört und ärgert. Und ich bekomme dafür Gehör. So kann ich mich für Menschen einsetzen, denen in der Gesellschaft keine Stimme gegeben wird. Zum Beispiel habe ich einer Frau geholfen, Kindergeld, das ihr zuvor verwehrt blieb, zu bekommen. Wenn jemand etwas Unrechtes macht, gehe ich ihn schimpfen! Wegschauen ist Täterschaft.
Wurde dir selbst schon Unrecht getan?
Ja, schon oft! Die Zeitschrift NEWS beispielsweise hat Geschichten über mich geschrieben, die von Grund auf erlogen sind. Ich werde in und von den Medien oftmals falsch dargestellt.

„Auch als Prinz ist man nur ein Mensch!“
Ist Mario-Max Prinz zu Schaumburg-Lippe etwa nicht der berühmt-berüchtigte Partyprinz?
Ganz und gar nicht! Die Begriffe „Society-Prinz“ und „Partyprinz“ sind sehr weit von der Wahrheit entfernt. Die Arbeit ist mein Leben, ich kann mich nicht mal mehr an meinen letzten Urlaub erinnern. Natürlich feiere ich auch gerne. Aber das ist nur ein minimaler Teil meines Lebens. Mir geht es vor allem darum, neue interessante Menschen kennenzulernen.
Wird dir, weil du ein Prinz bist, weniger Mitleid und Verständnis entgegengebracht als anderen Menschen?
Diejenigen, die mich nicht kennen, vertreten die Meinung, dass falsche Medienberichte mir nichts ausmachen. A la: „Der ist ja eh ein Prinz, dem geht’s eh gut.“ Aber: auch als Prinz ist man nur ein Mensch, und Lügengeschichten können sehr verletzend sein.
Das viele Geld kann da auch nicht hinwegtrösten?
Geld ist im heutigen Adel a priori überhaupt nicht vorhanden. Wir müssen uns unser Geld genauso erarbeiten wie alle anderen auch. Der Unterschied: Wir müssen uns stärker beweisen als ein Nicht-Adeliger, da die ganze Welt ein Versagen kommentieren würde.
Ist dir dein Prinz-Titel wichtig?
Ja der Name ist wichtig, weil er zeigt, zu welcher Familie ich gehöre. Das ist ganz normal, dass man so heißen will wie sein Vater (Waldemar Fürst zu Schaumburg-Lippe-Nachod; Anm.) und seine Mutter. Den Begriff „Adoptiv-Prinz“ gibt es ja nicht einmal, das sagt man über den adoptierten Fürst Schwarzenberg auch nicht! Es geht um die Familie und die Fortführung der Familientradition, nicht um den Titel.
Würdest Du dich als Bürgerlicher auch wohl in deiner Haut fühlen?
Natürlich. Schon als Mario Wagner-Schöppl hatte ich eine erfolgreiche Karriere als Journalist. Ich habe schon vor meinem Adelstitel gezeigt, dass ich meinen Weg gehen kann.
Wie verdienst du dir dein Geld?
Zum einen kreiere und präsentiere ich Produkte, u.a. eine Parfümlinie, die Parfüms, duftende Kosmetikprodukte und Duftkerzen beinhaltet. Diese werden nur aus natürlichen Produkten hergestellt und basieren auf alten chinesischen Lehren. Zum anderen bin ich für deutsche und US-amerikanische Medien als Adelsjournalist tätig. Mein Ziel ist es, mir einen Namen als DER Adelsexperte schlechthin zu machen. Adel ist meine große Leidenschaft.
Einige Adelige haben in Österreich kein passives Wahlrecht für das Präsidentenamt. Was sagst du dazu?
Es ist ein Skandal und mehr als bedenklich. Österreich ist das einzige Land auf der Welt, in dem Menschen aufgrund ihrer Geburt vom passiven Wahlrecht ausgeschlossen werden. Das ist eine der größten Menschenrechtsverletzungen, die es gibt!
Bei Menschenrechtsverletzungen kommen einem aber eher andere Fälle in den Sinn …
Es fängt aber bei solchen Dingen an. Wenn nicht jeder Mensch in Österreich z.B. Präsident werden darf, ist das unheimlich, diskriminierend und für Österreich sehr peinlich: Einerseits wird mit Sisi geworben und in der Hofburg logiert, andererseits darf ein Habsburg nicht zum Staatsoberhaupt gewählt werden. Traurig.
Du hast sicherlich auch die Hochzeit von William und Kate verfolgt. Würdest du dir auch solch eine bombastische Hochzeitsfeier wünschen?
Natürlich. Solch eine Hochzeit ist der Traum eines jeden Adeligen! Meine Hochzeit wird zwar kein Staatsfeiertag werden, aber mit Sicherheit ein Medienspektakel! (lacht)
Letzte Frage: Sollte Österreich wieder zu einer Monarchie werden?
Österreich funktioniert als demokratische Republik sehr gut. Ich würde mir aber wünschen, dass Menschen mit adeligen Wurzeln die gleichen Rechte haben wie alle anderen Bürger auch. Auch ein Prinz sollte leitender Politiker werden dürfen.

Interview: Manuel Simbürger

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